Das Debüt

„Karl Thann übernimmt seinen ersten Fall. Leichenteile auf einer Mülldeponie. Es entwickeln sich Parallelen zu einem Mordfall vor 25 Jahren; der Tote von heute ist der Mörder von damals. Der aufklärende Kommissar von damals ist heute Thanns Chef, der ihm auch prompt den Fall entzieht. Dem erfahrenen Krimileser stellen sich die Antennen auf. Da ist was faul. Doch wie Eckert nun beide Fälle parallel aufrollt, eine ganze Reihe unterschiedlicher Charaktere und Milieus knapp und treffend Revue passieren lässt, und die Verflechtung der Verbrechen immer atemberaubendere Dimensionen annimmt – das ist absolut spannend und nie überkonstruiert. Geschickt verstrickt er alle Beteiligten in den Strudel des Bösen und verschärft unterwegs immer wieder das Tempo. Ein harter, düsterer Großstadt-Krimi, packend und stringent erzählt.“ (Dresdner)

„Wer einmal in ‚Annas Erbe’ eintaucht, wird von der lebendigen und spannungsreichen Schreibe in Bann gezogen. Dem Kriminalautoren Horst Eckert gehört die Zukunft, hoffentlich nutzt er sie.“ (Katholische Nachrichtenagentur)

„Ein Fall von Korruption tut sich auf. Polizei, Politik: überall Filz. Aber die wahre Zeitbombe tickt im Privatleben des Ermittlers Thann. Horst Eckert, an Sie ergeht die dringende Aufforderung, weiterzuschreiben.“ (Buchjournal)

Grafit, 262 Seiten, 7,99 Euro (E-Book).

Der Autor über Annas Erbe

Die Rohfassung von Annas Erbe schrieb ich Anfang des Jahres 1994 in nur acht Wochen. Es steckt viel Herzblut in dem Roman, eben ein typisches Debüt. Die Originalität der Geschichte und ihrer Hauptfigur hat noch heute großen Charme, wie ich finde.

Ich werde bei jeder Lesung gefragt, wie ich dazu kam, Kriminalromane zu schreiben. Meine Antwort lautet: Als leidenschaftlicher Krimifan las ich an Weihnachten 1993 ein paar Bücher in Folge, an denen mich etwas störte: ein umständlicher Plot, eine langatmige Schreibe. Ich war versucht, auf jeder Seite den Text zu korrigieren. Der nächste Schritt war, es selbst zu probieren.

Natürlich war der Roman nicht in acht Wochen fertig. Im Herbst 1994 – ich schrieb bereits an meinem zweiten Buch – schloss ich den Vertrag mit dem Grafit-Verlag. Ich knöpfte mir Annas Erbe noch einmal vor und feilte noch ein paar Wochen daran. Meine Lektorin Ulrike Rodi gab mir wertvolle Hinweise, zum Beispiel, dass ich auch den Nebenfiguren Plastizität und Eigenleben zu geben hätte – als Anfänger hatte ich bis dahin meist nur die Hauptfigur, Karl Thann, im Blick. Als im Frühjahr 1995 das Buch erschien, war die Presseresonanz nicht gleich vom Start weg groß, aber ausschließlich positiv. Dass mein Erstling noch immer erhältlich ist – als E-Book sowie mit „Bittere Delikatessen“ als Sonderausgabe vereint in “Die Festung“ (Grafit 2012) – zeigt, dass nicht nur ich mein erstes Baby liebe.